Berliner Helden – Max Büttner

Ich bin jung und brauche kein Geld


Bildquelle: B.Z 26.02.2015

Ich bin jung und brauche kein Geld
Max Büttner ist der jüngste Vorsitzende eines Berliner Fußballvereins. Diese Woche wird er vom Berliner Verband ausgezeichnet.

von Björn Trautwein

Max Büttner ist 28 Jahre alt und damit eigentlich noch im besten Fußballeralter. Obwohl er ein leidenschaftlicher Verfechter dieser Sportart ist, schnürt er selbst aber nicht mehr die Kickerstiefel. Er ist Vorsitzender des SV Askania Coepenick, dessen erste Männermannschaft den Aufstieg in die Kreisliga A fest im Visier hat. Seine Rolle nimmt er sehr ernst. Der 2012 durch eine Fusion zwischen der SGO Oberspree und dem 1. FC Karlshorst entstandene Klub hat sich in kurzer Zeit rasant entwickelt. Woran Büttner erheblichen Anteil hat.
Noch einmal ganz entspannt im Verein kicken. Eigentlich suchte Max Büttner (28) nach seiner ersten Ausbildung vor einigen Jahren nur einen Fußballverein, um ab und zu wieder ein wenig zu kicken: „Ich hatte schon als Kind gespielt, aber irgendwann aufgehört“, sagt er.

Er landete damals beim SG Oberspree in Schöneweide, stürmte in der ersten Männermannschaft. Doch von dort wechselte er recht bald in eine andere Führungsposition: der Verein wählte ihn zu seinem Vorsitzenden. „Das war damals eher Zufall“, sagt er, „es gab sonst einfach keinen anderen, der es machen wollte. Außerdem sollten ein paar frische Ideen her.“

Obwohl er selbst noch im besten Fußballeralter, fand er seinen Platz damals schnell im Büro der Geschäftsstelle – und nur noch selten auf dem Platz.

Bis heute ist der Student Berlins jüngster Fußballpräsident. Nach der Fusion der SG Oberspree mit dem Nachbarverein FC Karlshorst mittlerweile als Vorsitzender von Askania Coepenick.

Doch er ist nicht nur der jüngste, sondern auch einer der besten. Vom Berliner Fußballverband (BFV) wird er am kommenden Sonnabend mit dem ersten Platz beim Ehrenamtspreis ausgezeichnet.

„Das ist eine tolle Sache“, sagt er bescheiden, „auch wenn ich gar nicht genau weiß, warum.“

Das kann Gerd Liesegang beantworten, im BFV-Vorstand für das Ehrenamt zuständig: „Trotz seines jungen Alters hat Max Büttner nicht nur den Trainings- und Spielbetrieb super organisiert, sondern auch viel in puncto Öffentlichkeitsarbeit und Außenwirkung auf die Beine gestellt“, lobt er.

Dazu gehörte zum Beispiel der Facebookauftritt des Vereins: „Der war am Anfang gar nicht so einfach durchzusetzen“, sagt Max Büttner, „viele ältere Mitglieder fanden Bilder auf sozialen Netzwerken befremdlich“. Heute gehört es zur Normalität.

Für den BFV soll der junge Vorsitzenden auch Vorbild sein: „Wir wollen verstärkt auch junge Menschen für Ämter im Verein begeistern“, sagt Gerd Liesegang. „für Posten im Verein genauso wie als Trainer und Betreuer.“

Wie gut das klappt, zeigt das letzte Wahlergebnis von Max Büttner. Er wurde im Verein gerade einstimmig in seinem Amt bestätigt. Es gab nur eine Enthaltung: „Die kam von mir selbst“, sagt er.

von Björn Trautwein
Quelle: B.Z. 26.02.2015
Quelle: B.Z. online (26. Februar 2015 11:53)


Bildquelle: B.Z.
Bildunterschrift: Max Büttner auf dem Platz seines Vereins Askania Coepenick